Gelbfieber

Gelbfieber ist eine, durch ein nur 50 Nanometer großes Flavivirus (Flavivirus febricis) hervorgerufene Erkrankung, die durch Mücken auf den Menschen übertragen werden kann. Das natürliche Erregerreservoir bilden wildlebende Affen in Afrika und Südamerika.

Nicht zuletzt durch die Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation WHO ist es bislang gelungen, eine Ausbreitung dieser Erkrankung nach Asien zu verhindern.

Krankheitsymptome
Das Gelbfieber verläuft in der Mehrzahl der Fälle unspektakulär, das heißt ähnlich einem grippalen Infekt. In ca. 10 bis 30% der Fälle jedoch kann das Gelbfieber unter Ausbildung eines hochdramatischen Krankheitsbildes (plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Muskelschmerzen, Leberentzündung, Nierenversagen sowie einer ausgesprochenen Blutungsneigung („hämorrhagisches Fieber") tödlich verlaufen. Eines der Hauptprobleme bei der Behandlung dieser schweren Verlaufsformen ist es, dass bislang keine spezifischen antiviralen Substanzen gegen das Gelbfiebervirus zur Verfügung stehen.

Bundesweites Aufsehen erregte zuletzt im August 1999 der Fall eines 40jährigen Kameramannes, der nach seiner Rückkehr von der Elfenbeinküste im Berliner Rudolf-Virchow-Krankenhaus verstarb. Dieser Kameramann wies keinen Eintrag über eine erfolgte Gelbfieberimpfung in seinem Impfausweis auf, obwohl eine Gelbfieberimpfung bei der Einreise in die Elfenbeinküste verlangt wird.

Impfung:
International wird hierfür, der aus infizierten Hühnerembryonen hergestellte, 17D-Impfstoff verwendet. Bei diesem Virus handelt es sich um einen Virusstamm, der kaum noch pathogene (krankmachende) Eigenschaften aufweist, bei dem aber die für die Ausbildung der Immunantwort (Antikörperbildung) wichtigen Eigenschaften erhalten geblieben sind.

Wie wird die Gelbfieberimpfung vertragen?
Die Gelbfieber-Impfung wird in der Regel sehr gut vertragen. Es kann im Bereich der Einstichstelle eine Rötung oder Schwellung auftreten, welche sich aber nach wenigen Tagen wieder zurückbildet. Bei einigen der geimpften Personen kann sich eine leichter Temperaturanstieg ausbilden, der aber meistens nach einem Tag spontan sich zurückbildet.

In äußerst seltenen Fällen kann auch einmal eine Enzephalitis auftreten.

Wer sollte nicht geimpft werden?
Patienten, die an einer Hühnereiweißallergie leiden kommen in der Regel nicht für diese Schutzimpfung in Betracht (Gefahr eines allergischen (anaphylaktischen) Schocks) Da es sich um eine sog. Lebendimpfung handelt, werden außerdem Patienten, die einer Abwehrschwäche leiden (zum Beispiel AIDS, bösartigen Erkrankungen der weißen Blutkörperchen (z.B. Leukämien, Lymphome u.a.), Medikamente erhalten, die das Immunsystem schwächen (zum Beispiel Zytostatika, hohe innerliche Kortison-Einnahme u.ä.) und Patienten, bei denen eine Strahlentherapie durchgeführt wird, ebenfalls von der Impfung ausgeschlossen.

Schwangere sollten insbesondere in dem 1. Schwangerschaftsdrittel nicht geimpft werden, obwohl bislang noch keine Hinweise auf eine mögliche fruchtschädigende Wirkung des Impfstoffes vorliegen.

Kinder sollten frühestens ab dem 7. Lebensmonat gegen Gelbfieber geimpft werden.

Zeitabstände zu anderen Impfungen:
Andere Lebensimpfstoffe, wie Masern-, Mumps-, und Röteln-Impfstoffe können entweder am gleichen Tag zusammen mit dem Gelbfieber-Impfstoff geimpft werden, oder man hält einen 4-wöchigen Abstand zu diesen Impfungen ein. Dies traf auch für den Impfstoff zu, den man zur Schluckimpfung gegen Kinderlähmung (Polio) verwendet hat. In Deutschland sollte die Polio-Schluckimpfung nach den derzeit gültigen Empfehlungen der Ständigen Impfkomission jedoch nicht mehr verwendet werden.

Bei Patienten, die Immunglobuline erhalten haben, wird ein Abstand von 3 Monaten empfohlen.

Ein Abstand zur Typhus-Lebendimpfung (Präparatename: z.B. Typhoral ) braucht nicht eingehalten zu werden.

Kein Abstand ist zu Impfstoffen erorderlich, die aus inaktivierten Erregern oder deren Stoffwechselprodukten bestehen. Die meisten verwendeten Impfstoffe gehören zu dieser letzteren Gruppe.

Dauer des Impfschutzes
Nach den Bestimmungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind Gelbfieberimpfungen gültig, beginnend 10 Tage nach der Impfung, für einen Zeitraum von 10 Jahren. Danach ist eine erneute Impfung erforderlich.

Bitte mitbringen:
Die Eintragung der Gelbfieberimpfung erfolgt in den internationalen (gelben) Impfausweis. Bitte bringen Sie diesen zur Impfung unbedingt mit. Falls Sie noch keinen Internationalen Impfausweis besitzen sollten, stellen wir Ihnen gerne einen neuen Ausweis aus.

© Dr. med. Michael Eisfelder 2017


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